
Jungmannschaft unterwegs: Hochtouren für Einsteiger
In der Jungmannschaft lernst du nicht Spazierengehen! In der Jungmannschaft geht es hoch hinaus. Ende September wollten es sechs Notnägel wissen. Ziel war die weiße Hölle vom Piz Palü. Zumindest die Gletscher unterhalb dieses legendären Berges. Als Stützpunkt diente die Boval-Hütte. Hierhin stiegen Conni, Clara, Tobi, Thilo, Tom und Konsti zusammen mit Matthias und Jochen an einem Septemberfreitag im Stirnlampenlicht auf. Sie fanden glücklicherweise ein ganzes Lager für sich allein vor und verfielen recht früh in tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen warf die Aussicht auf den Bernina die ersten zunächst einmal fast zurück ins Bett. Nach ordentlichem Frühstück startete die Expedition dann aber gemeinsam zum Gletscher und übte dort das Gehen mit Steigeisen. Learning by doing war das Ziel: Wir stiefelten nicht planlos im flachen Gelände herum, sondern machten uns auf zu einer neunstündigen Bergtour, welche uns bis auf über 3000m bringen sollte.
Strahlender Sonnenschein ermöglichte es, die Tour entspannt anzugehen. Dennoch waren alle selbstverständlich pünktlich zu Sundowner auf der Terrasse und Abendessen zurück in der Hütte. Zumindest Anfangs war die Gesellschaft recht wortkarg und müde von der Tour. Nach ausgiebiger Nahrungsaufnahme wurde der Abend dann aber doch überaus lang und lustig.
Wie zu erwarten war das Wetter am nächsten Tag nicht annähernd so gut wie zuvor. Dennoch machten sich die unerschrockenen Teilnehmenden auf zum Gletscher und übten sich dort im Reinfallen und Rausklettern in und aus Gletscherspalten. Der anschließende Abstieg auf dem Gletscherpfad zeigte der Gruppe die schockierenden Ausmaße des menschlich verursachten Klimawandels und Gletschersterbens auf. Die Vollbelegung des VW Busses war diesbezüglich immerhin ein kleiner Trost.